Ich finde, dass sich deine Argumente widersprechen. Auf der einen Seite sagst du , Erbschaftssteuer ja bitte und auf der anderen Seite machst du direkt ein Aber und sagst, aber nur unter gewissen Ausnahmen (damit spiele ich auf deine geforderten Freibeträge an). Tut mir Leid, aber ich sehe das als einen Widerspruch in sich. Und kann deshalb deine Meinung auch nicht teilen. Außerdem sagst du ja auch Freigrenzen sind zu diskutieren, aber wer sagt denn wie hoch und ob diese Höhe der Freigrenze überhaupt ausreichend ist. Ich könnte mir vorstellen dass es sowohl auf Seiten der Erblasser als auch auf Seiten der Erbenden, Widerworte geben könnte. Ebenso dass es jedem Menschen frei steht, wie er sein Geld nutzt, im Sinne von Ausgeben oder Sparen, sollte es doch auch den Menschen freistehen, wer darüber verfügen sollte und auch in welcher Höhe. Und ja die Menschen erhalten wenn sie gut wirtschaften einen Zinseszins aber gerade du als Wirtschaftsexperte, solltest doch wissen, dass auf diese Einnahmen ebenso Steuern anfallen. Und dann möchtest du allen Ernstes, das Geld noch einmal versteuern? Kein einfacher Bürger kann das wollen.
Richtig, das einzige was der Staat an dieser Stelle fördern würde, dass man jetzt schon alles an Geld ausgibt (wer weiß vll ist das ja auch der Wunsch, würde zumindest die Wirtschaft weiter ankurbeln). Aber ich sehe es ebenso wie du, dass sobald der Staat das Geld bereits einmal versteuert hat, er eben nicht nochmal das Recht haben sollte, seine Hände auf zu halten. Die Frage die sich mir noch bei deinem letzten Argument stellt, ist, wer bestimmt denn , ab wann die 10 % auf die besagten hohen vererbten Summen anfallen. Ab wann wird von einer hohen vererbten Summe gesprochen? Wie gesagt bis auf deine letzte Aussage, stimme ich mit deinen Argumenten überein und würde diese ebenso vertreten.
Ich habe bzgl der Regulierung der Startvoraussetzungen auch noch kein Lösungsrezept parat. Weshalb ich diesbezüglich keine weiteren Aussagen treffen kann. Allerdings stehe ich deinem letzten Punkt eher skeptisch gegenüber. Würdest du es denn nicht unfair finden, wenn du angenommen, dein Leben lang jeden Tag zur Arbeit gehst um dir so deine Brötchen zu verdienen und du aufgrund einer schlimmen Gesundheitsprognose nicht mehr die Chance hast das Geld auszugeben, dass es an deine Erben zwar übergeht, aber eben nicht alles nur weil Vater Staat die Hände nochmals aufhalten möchte? Von dem Geld was ganz normale Steuereinnahmen sind, werden auch all diejenigen Menschen unterstützt, die tagtäglich auf der faulen Haut liegen und sich einen faulen Lenz machen. Ich möchte solche Menschen an der Stelle nicht unterstützen. Da investiere ich lieber direkt in meine Nachfahren. Schließlich stehen diese noch in einer gewissen Beziehung zu mir.
Ich verstehe dein Argument, dass du sagst, dass das Erbe zwar erneut! versteuert werden sollte, man allerdings dafür einen gewissen Freibetrag eingeräumt bekommen sollte. Sodass ein "Gutes" verereben trotzdem möglich ist. Es mag ja sein, dass die Steuern geringer anfallen und der Staat so eine Umverteilung sicher stellen möchte. Dennoch stellt es für mich eine Doppelbesteuerung dar. Ich finde es wie gesagt unfair, nur weil welche wirtschaftlich gut mit ihrem Geld arbeiten, auch hier im Zuge der Vermögensmehrung durch ggf. Kapitalanlagen (und hier wurde es ja dann auch bereits versteuert) und diese es wie in meinem ersten Statement bereits erwähnt, gegebenenfalls nicht mehr ausgeben können, heißt das nicht, dass die Erben, noch weniger vom Kuchen abbekommen sollten. Bzw. für das Verhalten bzw. das schlechte Wirtschaften anderer bestraft werden sollte. Bzgl deinem Argument, Freibeträge: Wer entscheidet denn ob jetzt 10.000€ oder 500.000€ an Freibeträgen hoch genug sind? Wohl kaum die Erben selbst….
Ich sehe die Problematik sehr ähnlich wie du und würde auch deine Argumente so unterstützen. Du zeigst auch die Problematik der ungerechten Startvoraussetzungen. Vielleicht wäre es eher wichtig an dem Punkt anzusetzen und eine Lösung dafür zu finden. Ob das Geld für eine Regulierung von Startvoraussetzungen von Erbschaftssteuern abgehen muss, ist eine andere Frage, dennoch würde ich diese in einem solchen Kontext moralisch vertretbarer ansehen, da ein kleiner Teil des Erben in dem Sinne immer noch entsprechend Menschen unterstützen würde.
Selina Winkelmann
15.11.201913:58
Deinem Argument für die Erbschaftssteuer, dass ab gewissen Größen Ungleichheiten verhindert werden könnten, stimmte ich zu. Dennoch denke ich, dass man auch bedenken muss, dass das Erbe schließlich einst das Vermögen von jemandem war, der das Vermögen bereits besteuert hat und es vermutlich extra angespart hat um es dann weiterzuvererben. Ist es nicht unfair, dann den Willen des Verstorbenen das Geld zu vernachlässigen, insofern dass nicht wirklich respektiert wird, dass eben die Summe angespart wurde um es dann vollständig zu vererben? Vielleicht wäre ein "Kompromiss" vertretbar zum Beispiel im Sinne eines Lebenschancenerbes.
Selina Winkelmann
15.11.201913:27
Zunächst war ich für eine Erbschaftssteuer für Erbende, die bereits ein großes Vermögen besitzen. Nach Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich meine Gedanken jedoch neu geordnet und bin auf den Entschluss gekommen, dass ich nicht finde, dass dies gerecht wäre, da der Staat genau so wenig dafür gearbeitet hat wie die Erbenden. Abgesehen davon, wurde dieses Vermögen ja bereits versteuert. Vermutlich würde eine Erbschaftssteuer generell dazu führen, dass Menschen mehr zu Lebzeiten ausgeben würden. Wenn dies doch eigentlich nicht deren Vorstellungen entspricht, und sie lieber ihr Vermögen für ihre Nachkommen aufsparen wollen, warum sollte man das dann ändern? Das Maximum an Erbschaftssteuer, was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine leichte Besteuerung von vielleicht zehn Prozent auf sehr hohe vererbte Summen, sodass sozial schwächeren jungen Leuten ein Lebenschancenerbe ermöglicht werden kann.
In deinem erster Absatz fasst du zusammen das es gute Gründe gibt warum Kinder/Enkelkinder unterstützt werden sollten dem stimme ich zu, deshalb sollte es Freigrenzen geben, damit die Breite der "glücklichen Erbenden" das Vermögen ihre Angehörigen erben können Punkt Doppelbesteuerung, Vermögen kommen maßgeblich durch Kapitalerträge zustande,(Das sollte mittlerweile jeder halbwegs Wirtschaftsaffine verstanden haben) die Steuer auf Kapitalerträge liegt in Deutschland bei etwa 25 %. Also viel niedriger als die Steuern auf Arbeit. Sprich wer einmal steigende Kapitalerträge hat wird viel weniger besteuert, als die die dafür Arbeiten. Wenn der Staat also Vermögen besteuert durch die Erbschafts/Schenkungssteur schafft er hier eine Umverteilung, wie sie bei Arbeit niemals möglich oder sinnvoll wäre. Ja wird erneut besteuert aber mit Begründung. Und zu deinem Zeiten Absatz: Erneut daher gibt es und sollte es auch weiterhin hohe Freibeträge geben,
Ich bin für eine Erbschaftssteuer. Da eine Besteuerung von Vermögen ab gewissen Größen Ungleichheiten verhindert, da angelegte Vermögen sich per Zinseszins vervielfältigen. Freigrenzen sind dazu zu diskutieren. Vermögen in Beteiligungen, Stiftungen und Unternehmen sollten auch in den Fokus genommen werden. Auch hier sollte mit hohen Freigrenzen des Betriebsvermögens gesprochen werden und eine Benachteiligung von Geschäftsübergaben verhindert werden.
Maren Ofenloch
11.11.201914:33
In Deutschland ist es eher üblich, dass man sein Vermögen spart, um sich später einmal (insofern das Alter und der Gesundheitszustand es noch zulässt) etwas gönnen zu können. Sei es einen Urlaub neue Anschaffungen wie zB. Altersgerechte Wohnung… Außerdem ist man hier eher bestrebt die Kinder bzw. Enkelkinder zu unterstützen, dass diese es einmal besser haben, als man es selbst in seiner Kindheit hatte. Außerdem ist eine gute Schulbildung bzw. universitäre Bildung teuer und wird auch immer teurer. Es ist daher Meinung nach unfair, jemanden der sein Leben lang, hart für sein Geld bzw. Vermögen gearbeitet hat und darauf auch bereits Steuern gezahlt hat, dieses Vermögen, dass man selbst nicht mehr ausgeben konnte und deshalb an seine Erben vermacht, nochmals zu versteuern. Ich sehe die Problematik, dass dadurch die, die reich erben und gute finanzielle Startvoraussetzungen haben, immer reich bleiben werden. Und die, die nur halb so gute bis keine finanzielle Startvoraussetzungen haben, niemals an das Vermögen der Reiche ran kommen werden. Aber wer sagt denn, dass man durch Stipendien und andere Fördermöglichkeiten nicht ebenfalls die Chance auf eine gute Bildung bzw. gute bezahlte Arbeit haben kann? Natürlich wird auch heutzutage, harte Arbeit honoriert werden. Außerdem gäbe es ja noch die geringe Chance auf einen Lottogewinn, wodurch ebenfalls das Vermögen angespart werden kann. Was passiert dann mit dem Gewinn den man ggf. zu einem kleineren Teil an seine Erben vermachen möchte? Richtig, es müsste dann ebenfalls versteuert werden. Meiner Meinung nach liegt das Problem nicht in der Vererbung sondern grundsätzlich in den nicht vorhandenen Startvoraussetzungen , die ggf. von Seiten des Staates her reguliert werden sollte. Ich finde eine Erbschaftssteuer daher unangebracht bzw. unfair.
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Ich sehe die Problematik sehr ähnlich wie du und würde auch deine Argumente so unterstützen. Du zeigst auch die Problematik der ungerechten Startvoraussetzungen. Vielleicht wäre es eher wichtig an dem Punkt anzusetzen und eine Lösung dafür zu finden. Ob das Geld für eine Regulierung von Startvoraussetzungen von Erbschaftssteuern abgehen muss, ist eine andere Frage, dennoch würde ich diese in einem solchen Kontext moralisch vertretbarer ansehen, da ein kleiner Teil des Erben in dem Sinne immer noch entsprechend Menschen unterstützen würde.
Deinem Argument für die Erbschaftssteuer, dass ab gewissen Größen Ungleichheiten verhindert werden könnten, stimmte ich zu. Dennoch denke ich, dass man auch bedenken muss, dass das Erbe schließlich einst das Vermögen von jemandem war, der das Vermögen bereits besteuert hat und es vermutlich extra angespart hat um es dann weiterzuvererben. Ist es nicht unfair, dann den Willen des Verstorbenen das Geld zu vernachlässigen, insofern dass nicht wirklich respektiert wird, dass eben die Summe angespart wurde um es dann vollständig zu vererben? Vielleicht wäre ein "Kompromiss" vertretbar zum Beispiel im Sinne eines Lebenschancenerbes.
Ich bin für eine Erbschaftssteuer. Da eine Besteuerung von Vermögen ab gewissen Größen Ungleichheiten verhindert, da angelegte Vermögen sich per Zinseszins vervielfältigen. Freigrenzen sind dazu zu diskutieren. Vermögen in Beteiligungen, Stiftungen und Unternehmen sollten auch in den Fokus genommen werden. Auch hier sollte mit hohen Freigrenzen des Betriebsvermögens gesprochen werden und eine Benachteiligung von Geschäftsübergaben verhindert werden.
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